Kennen Sie das Gefühl, dass Stress Ihnen direkt auf den Magen schlägt? Magenschmerzen durch Stress sind weit verbreitet und oft mehr als nur ein unangenehmes Gefühl. Sie können ein Zeichen dafür sein, dass Ihr Verdauungstrakt unter Belastung steht. Doch was viele nicht wissen: Es herrscht eine komplexe wechselseitige Wirkung zwischen Stress, unserer Verdauung und der Empfindlichkeit gegenüber Gluten. Stress kann Verdauungsprobleme und die Symptome einer Glutensensitivität verschlimmern, während die Beschwerden einer Glutensensitivität wiederum Stress auslösen können.
In diesem Artikel beleuchten wir, wie diese beiden Faktoren sich gegenseitig beeinflussen, welche typische Symptome auftreten und was Sie tun können, um diesen Kreislauf zu durchbrechen. Erfahren Sie mehr über die Rolle von Stressmanagement, Ernährung und wissenschaftliche Erkenntnisse zur gezielten Unterstützung durch Enzyme und Bakterienkulturen für Ihr Wohlbefinden.
Inhaltsverzeichnis
ToggleWie reagiert der Magen auf Stress? Akute Belastung des Verdauungstrakts
Unser Verdauungstrakt ist eng mit unserem Nervensystem verbunden, insbesondere über das sogenannte vegetative Nervensystem. Bei Stress, sei er akut oder chronisch, schüttet der Organismus Stresshormone wie Cortisol und Adrenalin aus. Diese Hormone versetzen den Körper in einen Alarmzustand – ursprünglich eine sinnvolle Stressreaktion, um schnell auf Gefahren reagieren zu können. Für die Verdauung bedeutet dies jedoch oft eine “Pause”. Die Durchblutung im Magen-Darm-Trakt wird reduziert, die Magentätigkeit verlangsamt sich und die Produktion von Magensäure und Verdauungssäften kann aus dem Takt geraten. Diese physiologischen Veränderungen können eine Kaskade von Beschwerden auslösen. Die zerkleinerte Nahrung verweilt länger im Magen, was in Völlegefühl und Aufstoßen resultieren kann. Gleichzeitig kann die veränderte Magensäure-Produktion die Magenschleimhaut reizen oder zu Sodbrennen führen, wenn Mageninhalt zurück in die Speiseröhre gelangt. Stressbedingte Magenschmerzen sind somit oft keine Einbildung, sondern eine direkte körperliche Reaktion auf psychische Belastung.
Magenschmerzen bei Stress: Was sind typische Symptome bei stressbedingten Beschwerden?
Stressbedingte Magenbeschwerden können vielfältige Formen annehmen. Zu den typischen Symptomen zählen:
- Druckgefühl oder Schmerzen im Oberbauch (Epigastrium)
- Magenkrämpfe
- Übelkeit, manchmal bis zum Erbrechen
- Sodbrennen oder saures Aufstoßen
- Appetitlosigkeit oder Heißhunger
- Völlegefühl, auch nach kleinen Mahlzeiten
- Veränderungen im Stuhlgang, wie Durchfall oder Verstopfung (Obstipation)
- Blähungen
Diese Symptome können akut in stressigen Situationen auftreten oder bei chronischem Stress zu einem dauerhaften Problem werden. Oft ähneln die Beschwerden denen eines Reizmagens (funktionelle Dyspepsie) oder eines Reizdarmsyndroms (funktionelle Dyspepsie nach Rom-IV-Kriterien), bei denen keine organische Erkrankung als Ursache gefunden wird, die Funktion des Verdauungstrakts aber gestört ist. Hier beginnt meist die Abwärtsspirale: Der Stress verursacht Magenprobleme, und die unangenehmen Magenprobleme können wiederum zu weiterem Stress und Anspannung führen.
Chronischer Stress und Magen-Darm-Erkrankungen: Mehr als nur Bauchschmerzen durch Stress?
Hält der Stress über längere Zeit an (chronischer Stress), sind die Auswirkungen auf den Magen und Darm oft tiefgreifender. Die veränderte Durchblutung und Nervenstimulation können die Bewegung der Darm-Muskulatur beeinträchtigen, was zu Verstopfung oder Durchfall führen kann. Chronischer Stress kann zudem die Zusammensetzung der Darmflora (Mikrobiota) negativ beeinflussen – ein Zustand, der auch als Dysbiose bezeichnet wird.
Eine gestörte Darmflora und eine erhöhte Durchlässigkeit der Darm-Schleimhaut (“Leaky Gut”) können entzündliche Prozesse im Körper fördern und das Immunsystem belasten. Dies kann nicht nur lokale Beschwerden im Verdauungstrakt verstärken, sondern sich auch auf andere Organsysteme und das allgemeine Wohlbefinden auswirken. Chronische Magen-Darm-Erkrankungen wie Gastritis (Magenschleimhautentzündung), Reizdarmsyndrom oder sogar Magengeschwüre können durch chronischen Stress begünstigt oder verschlimmert werden. Auch die Kommunikation zwischen Gehirn und Darm (die “Gut-Brain-Axis”) wird gestört, was die psychische Gesundheit weiter beeinträchtigen und die Stresswahrnehmung erhöhen kann.
Glutensensitivität (NCGS) und Stress: Wie sich Unverträglichkeiten negativ auswirken können
Während Zöliakie eine immunvermittelte Systemerkrankung darstellt, beschreibt die Nicht-Zöliakie-Glutensensitivität (NCGS) eine funktionelle Darmstörung mit glutenassoziierten Symptomen bei fehlenden Zöliakie-Markern. Betroffene reagieren auf Gluten mit Symptomen, obwohl Zöliakie und Weizenallergie ausgeschlossen wurden. Die Symptome der NCGS sind vielfältig und ähneln oft denen des Reizdarmsyndroms oder stressbedingter Magen-Darm-Beschwerden:
- Bauchschmerzen, Blähungen, Völlegefühl
- Veränderter Stuhlgang (Durchfall, Verstopfung)
- Übelkeit
- Kopfschmerzen, Müdigkeit, “Brain Fog”
- Gelenk- oder Muskelschmerzen
Die genauen Mechanismen der NCGS sind noch nicht vollständig geklärt, aber es wird vermutet, dass neben Gluten auch andere Weizenbestandteile – besipielsweise ATIs, FODMAPs – eine Rolle spielen könnten. Eine gestörte Darmbarriere und eine veränderte Immunreaktion im Darm scheinen ebenfalls beteiligt zu sein. Die oft unspezifischen und belastenden Symptome können für Betroffene selbst zu einer Quelle von Stress werden.
Stress und Glutenunverträglichkeit – Synergie mit Stresssymptomen?
Hier wird die wechselseitige Beeinflussung besonders deutlich. Stress und Glutenunverträglichkeit können sich gegenseitig verstärken:
- Stress verstärkt NCGS-Symptome: Die stressbedingte Beeinträchtigung der Verdauung, die Veränderung der Darmflora und die erhöhte Durchlässigkeit der Darmschleimhaut können dazu führen, dass der Körper empfindlicher auf Gluten oder andere Nahrungsbestandteile reagiert. Magenschmerzen bei Stress könnten also bei Menschen mit NCGS intensiver auftreten oder leichter ausgelöst werden. Stress kann auch die Wahrnehmung von Körpersignalen, einschließlich Schmerz, verändern.
- NCGS-Symptome verursachen Stress: Umgekehrt können die unangenehmen und oft unvorhersehbaren Symptome einer Glutensensitivität – wie Bauchschmerzen, Verdauungsprobleme, Müdigkeit oder Konzentrationsstörungen (“Brain Fog”) – selbst erhebliche psychische Belastungen und Stress verursachen. Die ständige Sorge um die Ernährung, soziale Einschränkungen und das Gefühl des Unwohlseins tragen zur Stressbelastung bei und können den Teufelskreis aufrechterhalten.
Neueste Studien weisen darauf hin, dass chronischer Stress die Entstehung einer Glutensensitivität begünstigen könnte, indem er das Immunsystem im Darm beeinflusst und die Schleimhaut schädigt. Hierdurch könnte die Toleranz gegenüber Gluten herabgesetzt werden. Es handelt sich also um ein komplexes Zusammenspiel, bei dem Stress und Glutensensitivität in beide Richtungen wirken können.
Enzyme und Probiotika: Potenzial zur Linderung bei stressbedingten Magenschmerzen und Glutensensitivität
Während Zöliakie eine lebenslange, strikt glutenfreie Diät erfordert, zeigt die Therapie der Nicht-Zöliakie-Glutensensitivität (NCGS) mit Stresskomponente vielversprechende Ansätze durch Enzymsupplementation und gezielte Probiotika, jene die Darm-Hirn-Achse modulieren.
In der Enzymforschung wurden bedeutende Entdeckungen gemacht, wobei Proteasen dabei eine zentrale Rolle spielen. Diese speziellen Enzyme, die häufig aus Bakterien der Gattung Bacillus gewonnen werden, zeigen bemerkenswerte Eigenschaften. Wissenschaftliche Studien haben nachgewiesen, dass sie äußerst effektiv auf Glutenproteine einwirken können. Dieser enzymatische Prozess beginnt bereits während der Verdauung im Magen und setzt sich dann im oberen Darmtrakt kontinuierlich fort. Als Resultat entstehen kleinere Proteinfragmente, die im Vergleich zu intakten Glutenproteinen vermutlich weniger problematische Auswirkungen auf den menschlichen Organismus haben.
Eine weitere Studie der “Applied and Environmental Microbiology” untersuchte beispielsweise eine Kombination aus spezifischen Bakterienstämmen (Laktobazillen und Bazillen) und Protease-Enzymen (ähnlich der Zusammensetzung von Produkten wie EnzyBiotic EEP) unter simulierten Magen-Darm-Bedingungen. Dabei zeigte sich, dass eine solche Kombination Gluten effektiv abbauen konnte, sodass die Restmenge nach 24 Stunden unter den Grenzwert von 20 ppm fiel und in Tests mit Biopsien von Glutensensitivität-Patienten keine Immunreaktion auslöste.
Probiotische Bakterienstämme können zudem die Darmflora positiv beeinflussen, die Darmschleimhaut stärken und das Immunsystem im Darm modulieren. Sie können helfen, die durch Stress verursachte Dysbiose zu mildern und die Verdauung zu unterstützen. Die in der genannten Studie untersuchten Bakterienkulturen zeigten zudem antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften sowie die Fähigkeit, Phytinsäure abzubauen. Hierdurch könnte sich die Mineralstoffaufnahme im Allgemeinen verbessern.
Nahrungsergänzungsmittel, die sowohl spezielle Proteasen als auch ausgewählte, im menschlichen Darm vermehrungsfähige Bakterienstämme und deren Lysate enthalten, könnten somit eine wertvolle Ergänzung für Menschen mit NCGS sein.
Strategien zur Stressbewältigung: Wie Magenschmerzen durch Stress behandelt werden können
Die Behandlung von stressbedingten Magenschmerzen sollte idealerweise an der Wurzel ansetzen: dem Stress selbst. Strategien zur Stressbewältigung sind hier zentral.
Körperbezogene Entspannungsmethoden
Körperbezogene Entspannungsverfahren sind wissenschaftlich bewährte Methoden, die unser Nervensystem beruhigen können. Bei der Progressiven Muskelentspannung nach Jacobson werden bestimmte Muskelgruppen nacheinander angespannt und wieder losgelassen. Dadurch entsteht eine tiefe Entspannung für Körper und Geist.
Das Autogene Training nach Schultz arbeitet mit kurzen Sätzen, die man sich selbst innerlich vorspricht, wie “Mein Arm ist schwer”. Diese Selbstsuggestionen aktivieren die körpereigene Entspannungsreaktion und stärken den beruhigenden Teil unseres Nervensystems. Das kann besonders bei stressbedingten Magen-Darm-Beschwerden hilfreich sein.
Meditation und Achtsamkeit
Meditationspraktiken, vor allem achtsamkeitsbasierte Methoden wie MBSR (Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion), haben in vielen wissenschaftlichen Studien gute Ergebnisse gezeigt. Sie können Stress-Symptome deutlich verringern und beeinflussen nachweislich unser Stress-Hormonsystem positiv.
Atem- und Bewegungsübungen
Ergänzend dazu helfen gezielte Atemtechniken (Pranayama) bei der Selbstregulation. Sie wirken über den Vagusnerv direkt auf Herz-Kreislauf und Verdauungssystem und können schnell für mehr Ausgeglichenheit sorgen.
Yoga-Übungen (Asanas) verbinden körperliche Bewegung mit meditativen Elementen. Sie reduzieren Stress auf mehreren Ebenen und sprechen sowohl körperliche als auch seelische Aspekte an.
Stressmanagement-Training
In einem Stressmanagement-Training lernen Sie, wie Sie mit Stress besser umgehen können. Zunächst wird geschaut, was genau bei Ihnen Stress auslöst und warum diese Faktoren für Sie belastend sind. Auf dieser Grundlage lernen Sie neue Wege, um mit Stresssituationen umzugehen. Sie entwickeln Strategien, um Probleme direkt anzugehen und Ihre Gefühle besser zu regulieren.
Ein wichtiger Teil ist das Umdenken bei negativen Gedankenmustern. Wenn Sie zum Beispiel dazu neigen, gleich das Schlimmste anzunehmen oder in Schwarz-Weiß zu denken, lernen Sie, diese Denkmuster zu erkennen und zu verändern. Zusätzlich üben Sie, wie Sie Ihre Bedürfnisse klar ausdrücken, Prioritäten setzen und gesunde Grenzen ziehen können.
Bei tiefergehenden Problemen kann eine Psychotherapie sinnvoll sein. Verhaltenstherapie oder tiefenpsychologische Ansätze helfen, wenn die Stressprobleme mit früheren Erlebnissen oder inneren Konflikten zusammenhängen. Bei Stressbeschwerden, die mit traumatischen Erfahrungen verbunden sind, können spezielle Therapiemethoden wie EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) hilfreich sein.
Gesunder Schlaf und Bewegung für weniger Stress
Schlaf und Stress beeinflussen sich gegenseitig: Schlechter Schlaf erhöht Stresshormone und Entzündungswerte im Körper, wodurch Magen-Darm-Beschwerden verstärkt werden können. Für guten Schlaf hilft es, jeden Tag zur gleichen Zeit ins Bett zu gehen und aufzustehen, auf Kaffee und Alkohol vor dem Schlafengehen zu verzichten, eine angenehme Schlafumgebung zu schaffen und abendliche Routinen zu entwickeln, die auf Ruhe einstimmen.
Regelmäßige Bewegung ist ein natürliches Anti-Stress-Mittel: Sie fördert die Ausschüttung von Glückshormonen und verbessert sofort die Stimmung. Langfristig stärkt Bewegung das Nervensystem und macht widerstandsfähiger gegen Stress.
Besonders empfehlenswert sind:
- Ausdauertraining 3-5 Mal pro Woche für 30-45 Minuten in mittlerer Intensität
- Krafttraining mit langsamer Steigerung
- Körper-Geist-Übungen wie Tai Chi oder Qigong, die Bewegung mit Meditation verbinden
Wichtig ist, die Intensität an Ihre persönliche Fitness anzupassen, damit das Training selbst nicht zum Stressfaktor wird.
Präventives Stressmanagement: Was kann vorbeugend gegen stressbedingte Magenschmerzen unternommen werden?
Vorbeugen ist besser als heilen. Um dem Kreislauf aus Stress und Magenbeschwerden entgegenzuwirken, ist ein proaktives Stressmanagement entscheidend:
- Identifizieren Sie Ihre persönlichen Stressoren und versuchen Sie, diese möglichst zu reduzieren oder anders mit ihnen umzugehen (Bewältigungsstrategie).
- Integrieren Sie regelmäßige Pausen und Entspannungsübungen in Ihren Alltag.
- Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Mahlzeiten ohne Hektik. Nehmen Sie sich Zeit zum Essen.
- Sorgen Sie für ausreichend Schlaf und Bewegung.
- Pflegen Sie soziale Kontakte und suchen Sie bei Bedarf Unterstützung (Kommunikation).
- Reduzieren Sie den Konsum von Alkohol, Nikotin und Koffein.
Zusätzlich kann die gezielte Unterstützung der Darmgesundheit sinnvoll sein. Eine ausgewogene Darmflora ist widerstandsfähiger gegenüber Stress. Produkte mit spezifischen Enzymen wie Protease und Bakterienstämmen, wie im Abschnitt über Glutensensitivität beschrieben, können nicht nur bei NCGS, sondern generell zur Unterstützung einer gesunden Verdauung unter Belastung beitragen. Dies gelingt, indem sie die Nährstoffverarbeitung verbessern und das Mikrobiom stabilisieren. Sprechen Sie gegebenenfalls mit einem Arzt oder Ernährungsexperten über geeignete Maßnahmen.
Fazit: Den Kreislauf aus Stress und Verdauungsbeschwerden durchbrechen
Magenschmerzen durch Stress und die Symptome einer Glutensensitivität (NCGS) sind oft eng miteinander verwoben und können sich wechselseitig verstärken. Stress beeinträchtigt die Verdauung und kann die Empfindlichkeit gegenüber Nahrungsmitteln erhöhen, während die körperlichen Beschwerden und die Einschränkungen durch die Glutensensitivität selbst zu einer erheblichen psychischen Belastung werden können.
Der Schlüssel liegt in einem ganzheitlichen Ansatz, der beide Seiten der Medaille berücksichtigt: Effektives Stressmanagement durch Entspannungsverfahren, Bewegung und gesunde Lebensgewohnheiten bildet die Basis, um die Stressachse zu beruhigen.
Gleichzeitig können eine bewusste Ernährung, das Vermeiden von Reizstoffen und die gezielte Unterstützung der Verdauung und der Darmflora helfen, die körperlichen Symptome zu lindern. Hochwertige Nahrungsergänzungsmittel mit spezifischen Enzymen wie Protease und ausgewählten Bakterienkulturen können hierbei eine sinnvolle Ergänzung sein, um die Verdauung zu fördern und das Wohlbefinden zu steigern.
Indem Sie sowohl den Stress als auch die Darmgesundheit adressieren, können Sie den Teufelskreis durchbrechen und Ihre Lebensqualität nachhaltig verbessern. Hören Sie auf Ihren Körper, gehen Sie achtsam mit Stress um und suchen Sie bei anhaltenden Problemen ärztlichen Rat.
FAQ – Häufig gestellte Fragen
Stress kann die Magen-Darm-Funktion direkt beeinflussen, da unser Verdauungssystem eng mit unserem Nervensystem verbunden ist. Bei stressbedingten Situationen werden Stresshormone ausgeschüttet, die die Darmbewegungen und -empfindlichkeit verändern können. Dies kann zu typischen Reizdarm-Symptomen wie Bauchschmerzen, Blähungen und wechselnden Stuhlgewohnheiten führen. Die enge Verbindung zwischen Gehirn und Darm (die sogenannte Darm-Hirn-Achse) erklärt, warum sich psychische Belastung direkt auf unsere Verdauung auswirken kann.
Ein stressbedingter Reizmagen äußert sich durch verschiedene unangenehme Symptome. Typisch sind Magenschmerzen, Völlegefühl, Übelkeit, Brechreiz, Sodbrennen und ein Druckgefühl im Oberbauch. Diese Beschwerden verstärken sich häufig in stressigen Situationen. Durch die erhöhte Anspannung kann es zu einer Reizung der Magenschleimhaut kommen, was die Symptome zusätzlich verschlimmert. Im Gegensatz zu organischen Magenerkrankungen lassen sich beim Reizmagen keine strukturellen Veränderungen nachweisen.
Bei stressbedingter Verstopfung helfen mehrere Ansätze.
- Erhöhen Sie Ihre Flüssigkeits- und Ballaststoffzufuhr durch mehr Obst, Gemüse und Vollkornprodukte.
- Bewegen Sie sich regelmäßig, da dies die Darmperistaltik anregt.
- Probieren Sie sanfte Hausmittel wie warmes Wasser mit Zitrone am Morgen oder Leinsamen eingeweicht in Wasser.
- Pflanzliche Helfer wie Flohsamenschalen können ebenfalls unterstützen.
Besonders wichtig sind Entspannungstechniken wie tiefes Atmen oder progressive Muskelentspannung, um den Stress zu reduzieren, der die Verstopfung verursacht.
Bei stressbedingten Magenproblemen haben sich verschiedene pflanzliche Helfer bewährt. Kamille wirkt entzündungshemmend und beruhigend auf die Magenschleimhäute. Melisse entspannt die Muskulatur des Magen-Darm-Trakts und hat eine ausgleichende Wirkung auf das Nervensystem. Pfefferminze kann Krämpfe lösen und die Verdauung anregen. Auch Kümmel ist hilfreich bei Blähungen und Völlegefühl.
Diese Heilpflanzen können als Tee, Extrakt oder Kapsel eingenommen werden. Bei regelmäßigen Beschwerden empfiehlt sich eine Kombination mit Entspannungsübungen für eine ganzheitliche Wirkung.
Chronischer Stress kann tiefgreifende Auswirkungen auf die Verdauung haben. Er verändert die Produktion von Verdauungssäften und beeinträchtigt die Darmbewegungen. Die Durchblutung des Verdauungstrakts wird reduziert, da der Körper im Stressmodus Blut in andere Organsysteme umleitet. Langfristig kann dies die Darmflora verändern und die Durchlässigkeit der Darmwand erhöhen.
Diese Veränderungen können verschiedene Symptome verursachen, von Sodbrennen und Magenschmerzen bis hin zu Durchfall oder Verstopfung. Das Hormonsystem und Immunsystem werden ebenfalls beeinflusst, was die Verdauungsprobleme weiter verstärken kann.
Mehrere Entspannungsübungen können effektiv gegen stressbedingte Magenschmerzen helfen.
- Progressive Muskelentspannung reduziert die Anspannung in der Muskulatur des Bauchraums.
- Atemübungen, bei denen du tief in den Bauch atmest, fördern die Entspannung und verbessern die Sauerstoffversorgung.
- Autogenes Training kann durch Wärmeempfindungen im Bauchraum Verkrampfungen lösen.
- Auch Meditation und Achtsamkeitsübungen helfen, den Geist zu beruhigen und Stresshormone zu reduzieren.
Diese Techniken regelmäßig durchgeführt, können nicht nur akute Schmerzen lindern, sondern auch langfristig dein Wohlbefinden steigern.
Funktionelle Dyspepsie ist eine Störung, bei der wiederkehrende Oberbauchbeschwerden auftreten, ohne dass organische Ursachen nachweisbar sind. Typische Symptome sind Völlegefühl, vorzeitiges Sättigungsgefühl, Übelkeit und Oberbauchschmerzen. Stress spielt bei der Entstehung und Verschlimmerung eine zentrale Rolle, da er die Magenentleerung verlangsamen und die Schmerzempfindlichkeit erhöhen kann. Stresssituationen aktivieren das sympathische Nervensystem, was die Produktion von Magensäure und Verdauungsenzymen beeinträchtigt. Die Behandlung umfasst daher oft nicht nur magenschonende Ernährung, sondern auch Techniken zur Stressbewältigung und manchmal Psychotherapie.
Bei akuten stressbedingten Magen-Darm-Beschwerden können einfache Hausmittel schnell Linderung verschaffen. Eine Wärmflasche auf dem Bauch entspannt die verkrampfte Muskulatur und verbessert die Durchblutung. Beruhigende Tees aus Kamille, Melisse oder Pfefferminze schützen die Schleimhäute und wirken krampflösend. Auch eine sanfte Bauchmassage im Uhrzeigersinn kann die Verdauung anregen und Verspannungen lösen. Bei Sodbrennen können Antazida oder ein Glas lauwarmes, stilles Wasser mit etwas Natron helfen. Zusätzlich sollten Sie auf schwere Mahlzeiten, Alkohol und Koffein verzichten, da diese die Beschwerden verstärken können.
Trotz der häufigen Verbindung zwischen Stress und Magenschmerzen gibt es Warnsignale, die ärztliche Abklärung erfordern. Suchen Sie einen Arzt auf, wenn die Schmerzen länger als zwei Wochen anhalten, sich verschlimmern oder regelmäßig wiederkehren. Auch wenn die Beschwerden mit Gewichtsverlust, Schluckbeschwerden, Blut im Stuhl oder Erbrechen einhergehen, ist eine medizinische Untersuchung notwendig. Starke, plötzlich auftretende Schmerzen können auf ernstere Erkrankungen hindeuten. Ein Facharzt für Gastroenterologie oder bei deutlichem Zusammenhang mit psychischen Faktoren auch ein Experte für Psychosomatik und Psychotherapie kann Ihnen weiterhelfen, um organische Ursachen auszuschließen und einen geeigneten Behandlungsplan zu erstellen.