Unverträglichkeit im Gespräch – souverän und gelassen kommunizieren

Auf dem Bild sieht man zwei Frauen, welche sich in einem Restaurant über Nahrungsmittelintoleranzen unterhalten.

Aus unserer Wissenschaftsredaktion und eigener Erfahrung

Nahrungsmittelunverträglichkeiten betreffen nicht nur das, was auf dem Teller liegt. Sie wirken oft auch in soziale Situationen hinein: bei Einladungen, im Restaurant, im Kollegenkreis oder bei Familienbesuchen. Viele Betroffene kennen die Unsicherheit, wie viel sie erklären sollen, ob sie „kompliziert wirken“ oder wie sie mit unpassenden Kommentaren umgehen. Wer lernt, gelassen über seine Bedürfnisse zu sprechen, schafft Klarheit, schützt sich selbst und bleibt im Kontakt.

1. Entscheiden Sie selbst, wie viel Sie sagen möchten

Es gibt keinen festen Rahmen, wie ausführlich Sie über Ihre Unverträglichkeit sprechen müssen. Überlegen Sie je nach Person und Situation, was wirklich notwendig ist. Manchmal genügt ein kurzer Hinweis wie zum Beispiel: Ich vertrage manche Lebensmittel nicht gut. Offenheit kann entlasten, man muss aber nicht ins Detail gehen.

2. Verwenden Sie neutrale und klare Sprache

Vermeiden Sie Formulierungen, die Schuld oder Einschränkung betonen. Besser als “Ich darf das nicht” klingt zum Beispiel “Ich bekomme davon Beschwerden”. Eine klare, sachliche Sprache fördert Verständnis und verhindert Mitleid oder unnötige Rückfragen. So bleiben Sie souverän und vermeiden Missverständnisse.

3. Reagieren Sie gelassen auf Fragen

Viele Menschen fragen aus echtem Interesse oder wollen helfen. Eine freundliche und ruhige Antwort genügt oft, zum Beispiel: “Ich habe das medizinisch abklären lassen und komme gut mit meinen Gewohnheiten zurecht.” Wenn jemand weiter nachfragt, können Sie freundlich die Richtung wechseln oder sagen, dass Sie sich lieber auf das Zusammensein konzentrieren möchten.

4. Bereiten Sie vertrauliche Situationen vor

In Gruppen oder bei neuen Kontakten kann es sinnvoll sein, einer vertrauten Person im Vorfeld Bescheid zu sagen. Diese kann Sie im Zweifel unterstützen oder helfen, Missverständnisse zu vermeiden. Besonders bei Veranstaltungen mit fester Menüfolge oder Buffet sorgt das für Entlastung.

5. Bringen Sie eigene Speisen mit, wenn nötig

Wenn Sie unsicher sind, ob Sie etwas Passendes essen können, bringen Sie eine kleine eigene Mahlzeit mit. Erklären Sie kurz, dass das für Sie einfacher ist. Viele Menschen zeigen Verständnis, wenn Sie Ihre Bedürfnisse ruhig und klar äußern.

6. Üben Sie Standardsätze für häufige Situationen

Es hilft, ein paar neutrale Antworten parat zu haben. Sätze wie “Ich esse gerade besonders bewusst” oder “Ich habe mir etwas mitgebracht, das ich gut vertrage”, schaffen Abstand ohne Verteidigung. Wiederholung bringt Sicherheit.

Fazit

Über Unverträglichkeiten zu sprechen bedeutet nicht, sich erklären zu müssen. Mit klarer Sprache, innerer Ruhe und bewusster Kommunikation schaffen Sie ein gutes Miteinander. Offenheit gelingt am besten, wenn Sie sich selbst ernst nehmen und gleichzeitig gelassen bleiben.

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