Aus unserer Wissenschaftsredaktion und eigener Erfahrung
Im Juli steigen die Temperaturen und mit ihnen häufig auch die Beschwerden bei Menschen mit Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Hitze belastet den Kreislauf, beeinflusst die Verdauung und verstärkt bestehende Reaktionen. Gleichzeitig verändert sich das Essverhalten: weniger Appetit, mehr kalte Mahlzeiten, häufigere Getränke. Mit ein paar gezielten Maßnahmen bleiben Sie auch an heißen Tagen gut versorgt.
Inhaltsverzeichnis
Toggle1. Trinken Sie regelmäßig – nicht nur bei Durst.
Bei Hitze verliert der Körper viel Flüssigkeit – auch unbemerkt über die Haut. Deshalb sollten Sie nicht erst trinken, wenn Sie durstig sind. Stilles Wasser oder lauwarmer Kräutertee sind meist gut verträglich und belasten den Organismus nicht zusätzlich. Vermeiden Sie stark gekühlte, gezuckerte oder kohlensäurehaltige Getränke, da sie den Magen reizen und bei Unverträglichkeiten zusätzliche Beschwerden hervorrufen können.
2. Achten Sie auf gut verträgliche, leichte Mahlzeiten.
Der Körper ist durch die Hitze ohnehin gefordert, und die Verdauung kostet zusätzlich Energie. Deshalb eignen sich besonders leicht verdauliche Speisen, etwa gedämpftes Gemüse, Hirse, Reis, Zucchini, gekochter Fenchel oder glutenfreies Brot. Achten Sie auf bekannte Verträglichkeiten und vermeiden Sie schweres, fettiges oder stark gewürztes Essen. Auch Suppen mit lauwarmer Temperatur können überraschend wohltuend sein.
3. Reduzieren Sie histaminreiche Speisen gezielt.
Menschen mit Histaminintoleranz spüren an heißen Tagen oft eine verstärkte Symptomatik. Histaminreiche Lebensmittel wie gereifter Käse, Wurstwaren oder lange gelagerte Reste sollten deshalb besonders gemieden werden. Achten Sie auf eine durchgehende Kühlung leicht verderblicher Lebensmittel und essen Sie Reste möglichst nicht mehr, wenn sie ungekühlt aufbewahrt wurden. Sicherheit geht vor – auch bei Lieblingsspeisen.
4. Planen Sie Ihre Hauptmahlzeit für die kühleren Stunden des Tages.
Ein schweres Mittagessen bei 30 Grad kann den Kreislauf zusätzlich belasten. Versuchen Sie daher, warme oder größere Mahlzeiten in die Morgen- oder Abendstunden zu verlegen. Ein leichtes, gut verträgliches Frühstück oder ein frühes Abendessen bringt Energie, ohne den Körper zu überfordern.
5. Verzichten Sie auf unnötige Nahrungsergänzungsmittel.
Gerade im Sommer läuft der Stoffwechsel auf Hochtouren. Manche Nahrungsergänzungen wirken unter Hitzeeinfluss anders oder können unnötig belasten. Besprechen Sie mit ihrem Fachpersonal, was wirklich notwendig ist und was Sie eventuell saisonal pausieren können. Der Grundsatz lautet: so wenig wie möglich, so viel wie nötig.
6. Bewegen Sie sich – aber angepasst.
Bewegung bleibt auch bei Hitze wichtig, sollte aber angepasst sein. Frühmorgens oder abends sind Temperaturen meist angenehmer. Leichte Bewegung wie Spaziergänge im Schatten, Yoga oder entspanntes Dehnen halten den Kreislauf in Schwung, ohne zu überfordern. Achten Sie auf Ihre Grenzen – der Sommer ist kein Wettbewerb, sondern eine Einladung zum achtsamen Umgang mit sich selbst.
7. Gönnen Sie Ihrem Verdauungssystem Pausen.
Wenn die Temperaturen besonders hoch sind, hat auch das Verdauungssystem Pause verdient. Das bewusste Auslassen einer Mahlzeit – sofern Sie sich gut fühlen und ausreichend trinken – kann sehr entlastend wirken. Leichte Fastenphasen oder längere Esspausen können helfen, den Körper nicht zusätzlich zu fordern. Hören Sie dabei gut auf Ihre Körpersignale.
Fazit
Mit ein wenig Planung und Rücksicht auf Ihre individuellen Bedürfnisse wird der Hochsommer verträglich und bleibt, was er sein soll: eine Zeit zum Genießen. Wer sich auf seinen Körper einstellt, erlebt auch heiße Tage als bereichernd – nicht belastend.